Digitale Medien…..Sie begegnen uns jeden Tag. Das Internet hat längst Einzug gehalten in unseren Alltag.
Es ist längst ein fester und integraler Bestandteil von uns geworden, und nur die allerwenigsten sind heute noch „offline“.
Der Anteil derer, die ein eigenes Smartphone besitzen und älter als 14 Jahre sind belief sich im Jahre 2020 auf 86%.
Die Industrie hat schnell gelernt, und zwischen der hochintelligenten Technik (Software und Hardware) und dem im Vergleich dazu eher unintelligentem Menschen steht ein sogenanntes UI, ein User-Interface. Die Benutzer-Schnittstelle auf gut deutsch. Am Smartphone ist das die Benutzeroberfläche. Andere sagen auch das „Look-and-feel“, also das sehen-und-fühlen. Für mich ist letztere Beziehung die beste und treffendste.
Ich sehe etwas und fühle mich sicher und gut dabei. Also klicke ich drauf. Aber was da so im Hintergrund passiert, das wissen nur die wenigsten.
Aber auch, wenn ihr NICHT irgendwo draufklickt, wird im Internet protokolliert, was ihr so macht. Technisch ist das heutzutage überhaupt gar kein Problem mehr.
Was Ihr bei Google als Suchbegriff eingebt, ist kein Geheimnis – auch nicht, wenn ihr den „privaten Modus“ im Browser aktiviert. Viele meinen immer noch, dann könnten sie sich „frei und unbeobachtet“ bewegen. Das ist aber leider falsch. Google weiß das trotzdem, und nur im sogenannten Browserverlauf wird nicht gespeichert, was und welche Seiten ihr besucht.
Wie lange bleibt ihr auf einer Seite, was lest ihr besonders aufmerksam, oder wie oft besucht ihr zu welchen Uhrzeiten die jeweilige Seite. Wie alt seid ihr, welche Hobbys habt ihr, welche Interessen ? Wo wohnt ihr, seid ihr Junge oder Mädchen, und wieviel Geld habt ihr so zur Verfügung ? Habt Ihr eine Smart-Watch, die Eure Schritte zählt ? Dann sind auch diese ebensowenig Euer Geheimnis, wie die Anzahl Stunden die ihr schlaft, wo ihr unterwegs seid und vor welchen Schaufenstern ihr länger stehenbleibt.
Verknüpft mit Eurem Account, den ihr an der Spielekonsole benutzt, erfährt man etwas über Eure Charaktereigenschaften. Die Spiele die ihr spielt, die Skins die ihr kauft und einsetzt, alles zusammen ergibt ein sehr genaues Bild von Euch. Und dann kommen da noch so Plattformen wie TikTok, Instagram, Snapchat und Facebook, um nur die bekanntesten zu nennen. YouTube übrigens auch. Und Amazon. Und Netflix. Überall hinterlasst ihr Spuren, die viel über Euch aussagen. Alle diese Spuren hinterlasst ihr kostenlos und völlig legitim. Legitim bedeutet übrigens „gesetzlich anerkannt, den Vorschriften entsprechend“. Es liegt hier keinerlei, wirklich KEINERLEI strafbare Handlung vor. Keinen kann man verbieten, diese Daten zu sammeln, denn letztendlich seid IHR diejenigen, die die Daten zur Verfügung stellen. Bewußt oder unbewußt. Und genau darum geht es mir. Um Aufklärung. Ihr solltet Euch bewußt sein, was passiert, wenn Ihr ein Smartphone habt, und erst recht, wenn ihr es aktiv benutzt.
Wieviele Mikrofone hat eigentlich ein Smartphone ? Eins ? Naja, versucht doch mal, es heraus zu bekommen. Ich sage nur soviel: Eins ist falsch.
Ihr habt eine Alexa ? Und ihr glaubt, die hört nur zu, wenn ihr sie mit Namen ansprecht ? Interessant. Wirklich interessant. Sie muss Euch doch zuhören, um mitzubekommen, wann ihr Name fällt. Früher hatten reiche Leute einen Diener. Der war auch immer ganz still und hat nur gesprochen, wenn man ihn gerufen hat. Aber er war stets anwesend und hat alles gewußt, weil er ja auch alles mitbekommen hat. Mit Alexa ist das ähnlich.
Ich könnte noch viel mehr darüber erzählen, aber ich möchte auch keine Angst machen. Es ist nur so: Digitale Medienkompetenz ist in Deutschland völlig unterentwickelt.
Die Entwicklung der letzten Jahre was so rasant, dass das Bildungssystem nicht mehr hinterher gekommen ist. Den Lehrern kann man hier keinen Vorwurf machen, da sie ja selbst von dieser Entwicklung überrollt wurden.
Ich bin der Meinung, dass wir flächendeckend eine zweite „Fremdsprache“ erlernen müssen. Deutsch als Heimatsprache, um uns in unserem Land zu verständigen. Englisch um uns über unsere Grenzen hinweg auch international austauschen zu können. Und „Digitale Medienkompetenz“ um zu verstehen, wie das im Internet so alles funktioniert. Die Digitalisierung hat bereits nahezu alle Bereiche erreicht. Beispiele zu benennen wäre sinnlos, denn es gibt quasi bereits alles. Und es gibt bereits Dinge, die sich viele von uns nicht vorstellen können.
Ich möchte, dass wir auch zukünftig das Internet nutzen, und nicht umgekehrt.
Digitale Medienkompetenz als Hauptfach an jeder Schule, beginnend mit der Grundschule. Das ist das, wofür ich eintrete. Und das meine ich verdammt ernst. Euer DiDi